Unwetter- und Rettungseinsätze "Schneebruch"
Neben gestriger (14.01.2021) und auch heute (15.01.2021) noch andauernder, zahlreicher Kleineinsätze aufgrund durch Schneebruch abbrechender Äste und umstürzender Bäume, hatte die Feuerwehr Lörrach am Donnerstag, 14.01.2021 auch zwei technisch anspruchsvolle und mit hoher Eigengefährdung abzuarbeitende Rettungseinsätze.
Um 16:43 Uhr erfolgte die Alarmierung zu einer Tierrettung.
Im Steinenweg in Lörrach-Stetten, gegenüber der Jugendherberge, kroch ein Hund beim Gassi gehen in einen Dachsbau und kam nicht mehr zum Vorschein.
Die Feuerwehrabteilung Lörrach war unter Leitung von Abteilungskommandant Klaus Betting mit 5 Fahrzeugen und 21 Kräften bis 23:35 Uhr im Einsatz.
Der Hund hatte sich mit der Hundeleine im Dachsbau verfangen. Durch aufwändige Rettungsarbeiten und unter Einsatz einer Kamerasonde konnte der Hund in ca. 3 Metern geortet, ausgegraben, gerettet und wohlbehalten der Besitzerin zur weiteren Untersuchung beim Tierarzt übergeben werden.
Um 22:46 Uhr erfolgte auf Nachforderung von Polizei und Rettungsdienst die Alarmierung zu einem weiteren Rettungseinsatz.
Eine Frau wurde beim Spaziergang mit Ihrem Hund im Bereich Lingmatt, ca. 1,8 km vom Abzweig des Waldweges von der Wittlinger Straße von einem umgestürzten Baum begraben.
Die Rettungsmaßnahmen wurden in Kooperation mit der Bergwacht unter erschwerten Bedingungen und unter extremer Eigengefährdung der Einsatzkräfte durchgeführt.
So versperrten durch Schneebruch umstürzende Bäume nachrückenden Einsatzkräften von Rettungsdienst und Bergwacht zunächst die Zufahrt zur Einsatzstelle.
Nach der Rettung der Frau konnte diese mittels Allradfahrzeug der Bergwacht aus dem Wald zum Rettungswagen verbracht werden.
Eine Einsatzkraft wurde durch einen umstürzenden Baum getroffen, aber glücklicherweise nicht ernsthaft verletzt.
Die Verbindungsstraße zwischen Haagen und Wittlingen wurde gesperrt und musste von Schneebruch geräumt werden.
Die Feuerwehr Lörrach war mit den Abteilungen Haagen, Brombach, Hauingen, dem Lörracher Löschzug Tumringen und dem Rüstwagen der Abteilung Lörrach sowie der Absturzsicherungsgruppe mit 13 Fahrzeugen und 61 Einsatzkräften unter Einsatzleiter Michael Huber bis 01:30 Uhr im Einsatz.
Bereits nach Einbrechen der starken Schneefälle wurden seitens der Feuerwehr vorbereitende Maßnahmen getroffen und Schneeketten auf entsprechende Ersteinsatzfahrzeuge aufgebracht.
Ab den gestrigen ersten Unwettereinsätzen bis heute 10:00 Uhr hatte die Feuerwehr Lörrach 13 Einsätze zu absolvieren. Beim aktuell laufenden 13. Einsatz wurden auf dem Salzert zwei PKW von umstürzenden Bäumen getroffen.
Das Kommando der Feuerwehr warnt aufgrund der weiterhin großen Gefährdung unnötige Fahrten zu unterlassen und die Waldgebiete zunächst nicht zu betreten.
Äste und Bäume können durch die große Schneelast aktuell ohne Vorwarnung abbrechen oder umstürzen.