Drehleiter 24
| Besitzer: | Feuerwehrverein Lörrach e.V. |
| Fahrgestell: | Mercedes-Benz LO 2750 |
| Aufbau: | Metz |
| Leistung: | 93 kW (130 PS) |
| Baujahr: | 1934 |
| Hubraum: | 5.100 ccm |
| Letzter Standort: | Gerätehaus Lörrach |
| Im Dienst bis: | 1985 |
| Besonderheit: | Die älteste halbautomatische Drehleiter mit Stahlleiterpark in Baden-Württemberg. |
Einen besonderen Brandeinsatz erlebte die Freiwillige Feuerwehr Lörrach im Jahr 1933, als beim Brand des “Hansahauses” sieben Personen mit dem Sprungtuch gerettet werden konnten. Es wird berichtet, dass das im Jahr 1892 beschaffte Sprungtuch bis dahin praktisch nicht zur Anwendung gekommen war.
Daraufhin entschloß sich das Kommando, den geplanten Umbau der seit dem Jahr 1912 vorhandenen Magirus-Pferdezugdrehleiter (21m) zu verwerfen und die Beschaffung einer Automobildrehleiter anzustreben. Eine Benz-Automobilspritze aus dem Jahr 1922 sowie ein Mannschaftswagen mit angehängter Lafettenspritze waren bereits vorhanden. Anlässlich der Brandschutzwoche im September 1934 konnte Kommandant Lois Argast die moderne Automobildrehleiter feierlich in Empfang nehmen.
Der Kaufpreis betrug 22.400,00 Reichsmark; die Landesfeuerwehrunterstützungskasse gab einen Zuschuss von 8.900,00 Reichsmark.
Die Drehleiter hat eine Besonderheit, denn der Antrieb ist halbautomatisch, wobei Aufrichten, Neigen und Ausziehen maschinell erfolgen, das Drehen und die Terrainregulierung durch Handbetätigung ausgeführt werden muss.
Während der Kriegsjahre rückte die Freiwillige Feuerwehr Lörrach verstärkt zur Überlandhilfe, auch mit der Motordrehleiter, aus; u.a. im Herbst 1944 in die elsässische Stadt Mülhausen (nach Bombenangriffen).
Im Jahr 1955, nach 21 Einsatzjahren, wurde die Drehleiter im Herstellerwerk umgebaut. Für das offene Fahrerhaus kam ein modernes Fahrerhaus mit geschlossener Form auf das Fahrgestell, das Drehleitergetriebe erhielt eine Generalüberholung, eine Flackerlichtsirene und Pendelwinker kamen neu an das Fahrzeug. Bei der Freiwilligen Feuerwehr Lörrach war die Drehleiter bis 1963, also 30 Jahre, im Einsatz.
Von 1933 bis 1985 stand sie der Werkfeuerwehr KBC in Lörrach zur Verfügung. Ein 100 PS starker Dieselmotor mit 6 Zylindern kam als Ersatz für den ursprünglichen 4 Zylinder 65 PS Benzinmotor in das Fahrzeug.
1985 wurde das Fahrzeug nach 51 Jahren endgültig außer Dienst gestellt. Seitdem steht die Drehleiter wieder bei der Freiwilligen Feuerwehr Lörrach als Oldtimer. Die Arbeitsgruppe baute 1985 einen Austauschmotor (6 Zylinder, 130 PS, 2800 U/min.) ein. Nach der Gründung des Feuerwehrvereins übernahm dieser die Pflege des Oldtimers.
Die Freiwillige Feuerwehr Lörrach besitzt die älteste Drehleiter mit Stahlleiterpark in Baden-Württemberg.