Historie
Gefahrgutzug des Landkreis Lörrach
Der Gefahrgutzug des Landkreises Lörrach in seiner ursprünglichen Form (zu Zeiten des Wehrersatzdienstes) bestehend aus rund 56 Einsatzkräften aller Abteilungen der Feuerwehr Lörrach (Lörrach, Brombach, Haagen und Hauingen) sowie der Freiwilligen Feuerwehr Inzlingen.
Diese spezialisierten sich auf die Fachbereiche Messgruppe und Gefahrenabwehr. Seit 2005 übernahm die Abteilung Hauingen den Bereich der Dekontamination. Durch die Aussetzung der Wehrpflicht zum 1. Juli 2011 musste ein Umdenken stattfinden, um diese Sondereinheit bei Gefahrguteinsätzen weiterhin funktionsfähig zu halten.
Der Gefahrgutzug Heute
CBRN-Zug der Feuerwehr Lörrach
Seit 2015 setzt die Feuerwehr Lörrach verstärkt auf die Ausbildung im Bereich Chemikalienschutzanzüge (CSA), um die Einsatzfähigkeit aufrechtzuerhalten. Im Jahr 2020 fiel schließlich der Startschuss für den neu aufgestellten Gefahrgutzug, auch CBRN-Zug genannt (Chemisch-Biologisch-Radiologisch-Nuklear).
Dieser besteht heute aus etwa 60 Einsatzkräften, die aus der Feuerwehr Lörrach Abteilungen Lörrach, Brombach, Haagen, Hauingen und der Freiwilligen Feuerwehr Inzlingen stammen. Auch im heutigen Zug übernimmt die Abteilung Hauingen den wichtigen Bereich der Dekontamination (Dekon), wie bereits in der früheren Struktur.
Der Zug ist in vier zentrale Module unterteilt
CBRN-Führung:
Koordination und Einsatzleitung bei Gefahrgutszenarien
Messgruppe:
Messung und Analyse gefährlicher Stoffe
Gefahrenabwehr:
Maßnahmen zur Eindämmung und Bekämpfung von Schadstoffen
Dekon:
Dekontamination von Einsatzkräften und Ausrüstung nach Einsätzen.
Aufgaben und Tätigkeiten
Der CBRN-Zug der Feuerwehr Lörrach ist eine spezialisierte Einheit, die für Einsätze mit gefährlichen Stoffen wie Chemikalien, biologischen, radiologischen oder nuklearen Gefahren ausgebildet ist. Ziel der Gruppe ist es, in Notfällen mit Gefahrgut schnell, effektiv und sicher zu reagieren. Dazu zählen die Eindämmung, Bekämpfung und Beseitigung von Schadstoffen sowie der Schutz der Bevölkerung und der eigenen Einsatzkräfte.
Erkennen und Bewerten von Gefahren
Das Team lernt, Gefahrenstoffe zu identifizieren und deren potenzielle Ausbreitung und Auswirkungen einzuschätzen. Dies geschieht mithilfe von speziellen Messgeräten, die bei Einsätzen genutzt werden.
Eindämmung und Bekämpfung von Schadstoffen
Hierbei geht es darum, den Austritt von gefährlichen Stoffen zu stoppen, Leckagen zu finden und abzudichten. Das Abdichten von beschädigten Behältern und Leitungen ist dabei ein zentraler Aspekt der Arbeit.
Umfüllen von Gefahrstoffen
Eine weitere wichtige Aufgabe ist das sichere Umfüllen von Gefahrstoffen in andere Behälter, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Dabei muss auf den korrekten Umgang mit den Chemikalien geachtet werden, damit keine weiteren Gefahren entstehen.
Dekontamination
Nach dem Einsatz müssen sowohl die Einsatzkräfte als auch die Ausrüstung dekontaminiert werden, um gefährliche Rückstände zu entfernen. Die Dekontamination ist wichtig, um eine weitere Verbreitung der Stoffe zu verhindern
Einsatzleitung und Koordination
Der Führungsteil des CBRN-Zugs übernimmt die Leitung der Einsätze, koordiniert die Einsatzkräfte und stellt sicher, dass die verschiedenen Maßnahmen zielgerichtet und sicher durchgeführt werden.
Zusammenarbeit und Teamwork
Die Arbeit im Gefahrgutzug erfordert enge Zusammenarbeit und eine klare Kommunikation. Jeder Einsatz erfordert den koordinierten Einsatz verschiedener Fachbereiche – von der Messung der Gefahrstoffe bis hin zur Dekontamination nach dem Einsatz. Durch regelmäßige Übungen wird das Zusammenspiel der verschiedenen Module kontinuierlich verbessert.
Insgesamt konzentriert sich die Ausbildung darauf, im Ernstfall optimal vorbereitet zu sein und die Sicherheit von Menschen und Umwelt zu gewährleisten.
Durch diese modulare Aufstellung kann der CBRN-Zug flexibel auf verschiedenste Gefahrenlagen reagieren und ist damit ein unverzichtbarer Bestandteil des Katastrophenschutzes im Landkreis Lörrach.